Botulinumtoxin
Dabei handelt es sich um ein Nervengift, das ursprünglich in Zusammenhang mit verdorbener Wurst (v.a. in Dosen) bekannt wurde (botulus ist Lateinisch und heißt Wurst!). Dieses Toxin wurde ursprünglich in der Augen-und Nervenheilkunde zur Behandlung verschiedener Formen von Spastiken (Krämpfen) verwendet bevor es auch in der "Schönheitschirurgie" Einzug nahm. Dabei sind aber verschiedene Serotypen (Stämme) dieses Wirkstoffes bekannt, wobei in der Neurologie der Serotyp B und in der kosmetischen Chirurgie der Serotyp A verwendet wird.
Wie wirkt Botulinumtoxin?
Nach Einspritzen des Medikaments in die Haut oder direkt in die Muskulatur wird der Wirkstoff zunächst in die Zelle aufgenommen. Im Verlauf kommt es zu einer Hemmung der Ausschüttung von Überträgersubstanzen von der Nervenzelle zur Muskulatur, sodass es in Abhängigkeit der Konzentration zu einer Schwächung oder zu einer Lähmung der betreffenden Muskulatur kommt.
Für welche Falten ist Botulinumtoxin geeignet?
Insbesondere für die Zornesfalte und die Stirnfalte ist Botulinumtoxin sehr gut geeignet. Auch Krähenfüße lassen sich damit sehr gut behandeln.
Zornesfalte
Krähenfüße
Was kann mit Botulinumtoxin erreicht werden?
Durch das hochverdünnte Toxin kann eine Schwächung bzw. Lähmung der Zielmuskulatur erreicht werden. Das Ausmaß der Muskelschwächung kann dabei individuell vor der Behandlung bestimmt werden, sodass Sie kein maskenhaftes Gesicht fürchten müssen. Erreicht werden soll ein frischer und freundlicher Gesichtsausdruck. Dabei kann insbesondere im Bereich der Stirn (Stirn-und Zornesfalten) ein sehr guter Erfolg erreicht werden. Sollten nach der Behandlung noch feine Bruchlinien der Haut zu sehen sein, die als störend empfunden werden, können diese sehr gut mit Hyaluronsäure ausgeglichen werden.
Nach Botulinum Toxin Behandlung der Stirn- und Zornesfalten
Nach Botulinum Toxin Behandlung der Krähenfüße
Wie läuft die Behandlung ab?
Die Behandlung erfolgt ambulant. Bei Bedarf kann eine oberflächliche Betäubung mittels einer Salbe erfolgen, die ca. 30min vor dem Einspritzen aufgetragen wird und einwirken muss. Im Allgemeinen verspürt man auch ohne Betäubung lediglich nur einen Stich vergleichbar einem Mückenstich, da die Nadel, mit der das Medikament gespritzt wird wirklich sehr dünn ist (Insulinnadel). In der Regel reicht eine Sitzung aus. Da jedoch jeder Mensch unterschiedlich stark ausgeprägte Muskulatur besitzt und somit auch unterschiedlich auf Botulinumtoxin reagieren kann, sind gelegentlich Feinkorrekturen nach 2-3 Wochen nötig.
Was muss man vor einer Behandlung mit Botulinumtoxin beachten?
Blutverdünnende Medikamente (Aspirin, ASS, Godamed, Plavix, Gingko) müssen Tage vor der Behandlung in Absprache mit Ihrem Hausarzt abgesetzt werden.
Was muss man nach einer Behandlung mit Botulinumtoxin beachten?
Nach der Behandlung sollte man die Region kühlen, um eine mögliche Schwellung möglichst gering zu halten. Danach kann unmittelbar auch Make Up aufgetragen werden. Alkohol sollte am Tag der Behandlung vermieden werden. Ebenso sollte man auf Sport für 3 Tage und auf Sauna und Solarium 1 Woche verzichten. Aspirin oder andere blutverdünnende Medikamente sollten erst wieder 2-3 Tage nach der Behandlung eingenommen werden.
Wie schnell tritt die Wirkung von Botulinumtoxin ein?
Am ersten Tag verspürt man im behandelten Areal oft ein Jucken. Eine spürbare Wirkung tritt in der Regel nach ca. 10 Tagen auf.
Wie lange wirkt Botulinumtoxin?
Nach Aufnahme des Botulinumtoxins in die Nervenzelle versucht der Körper über Reparaturmechanismen wieder Signale an die Muskulatur abzugeben. Zum einen baut der Körper das Botulinumtoxin langsam ab, zum anderen bildet er parallel zu den bestehenden Nervenzellen kleine Nervenfasern aus. Wenn es wieder zu einer Stimulierung des Zielmuskels über eine der beiden Mechanismen kommt, so verschwindet auch der Effekt des Botulinumtoxins. Dies dauert in der Regel zwischen 3 und 6 Monaten und ist von Mensch zu Mensch verschieden. Bei häufiger Anwendung wirkt das Medikament oft länger.
Welche Nebenwirkungen kann es bei der Anwendung von Botulinumtoxin geben?
Unmittelbar nach dem Einspritzen kommt es oft lokal zu Schwellung und gelegentlich auch zu kleinen Blutergüssen, die jedoch nach 2-3 Tagen rasch abklingen. Sie sind in der Regel sofort wieder gesellschaftsfähig, da sich die kleinen Einstiche gut überschminken lassen. Beschrieben sind auch Müdigkeit, Mund-oder Augentrockenheit und grippeartige Symptome, die jedoch sehr selten sind. Durch Diffusion des Medikaments kann es theoretisch zu einem vorübergehenden Hängen des Augenlides kommen. Dies ist jedoch sehr selten und hält in der Regel nicht länger als 2-3 Wochen an. Aus diesem Grund ist es wichtig sich von einem qualifizierten Arzt spritzen zu lassen, der die genauen Injektionsschemata kennt. Besonders betont werden muss, dass alle möglichen Nebenwirkungen reversibel sind und nach spätestens 3-6 Monaten verschwinde.
Bei wem darf Botulinumtoxin nicht verwendet werden?
Kontraindikationen sind: Schwangerschaft, Stillzeit, Autoimmunerkrankung, akute Infektion oder akuter Herpes
Was kostet die Behandlung?
In Abhängigkeit der Region und des gewünschten Erfolges sind unterschiedliche Mengen Botulinumtoxin nötig. Die Kosten ergeben sich aus den eingespritzten Einheiten des Medikaments und der Nebenkosten und werden in einem persönlichen unverbindlichen Gespräch individuell bestimmt.