Häufig gestellte Fragen

Meniskus

  • Wie lange dauert eine Meniskus-Operation?

    Das hängt davon ab, was für Schäden im Kniegelenk vorliegen. Die Vorbereitungszeit in Narkose beträgt ca. 30 Minuten. Es wird versucht, die eigentliche OP-Zeit so kurz wie möglich zu gestalten, da hierdurch die Belastung für das Gelenk vermindert wird. Dadurch werden die Probleme der Nachbehandlung entscheidend vermindert. Die eigentliche Operation kann zwischen 30 Minuten und bei Implantation eines Kollagen-Implantates bis zu 2 Stunden dauern.

  • Bei mir mußte ein großer Teil des Meniskus entfernt werden. Ich habe gehört, daß man jetzt Ersatzmeniskus einsetzen kann.

    Es gibt inzwischen Kollagen-Implantate, die anstelle des Meniskus implantiert werden können. Eine derartige Operation ist zwar aufwändig, sorgt jedoch für eine verlängerte und bessere Belastbarkeit des Knorpel und baut der Arthrose vor. Die Implantation eines Kollagen-Menikus muss vom Befund im Kniegelenk abhängig gemacht werden. Nicht immer sind die gesetzlichen Krankenkassen bereit die Kosten zu übernehmen. Ihr Chirurg kann mit Ihnen einen Kostenübernahme-Antrag stellen.

  • Warum entfernt man nicht den ganzen Meniskus? Der Rest könnte doch wieder einreißen!

    Intaktes Meniskusgewebe gibt dem Kniegelenk Führung, sorgt für eine Verteilung der Druckbelastung und puffert Stoßbewegungen ab. Es sollte deshalb immer versucht werden, intaktes Meniskusgewebe zu erhalten. Je weniger entfernt werden muss, um so besser für die Zukunft des Gelenkes.

  • Mein Meniskus ist gerissen. Kann man ihn wieder annähen?

    Ein gerissener Meniskus kann und sollte wieder angenäht werden, wenn sich die Möglichkeit bietet. Voraussetzung ist, das der Meniskus nicht zu stark vorgeschädigt ist. Wird der Meniskus genäht, muss einige Wochen nach der Operation entlastet werden. D.h. man muss mit Krücken gehen. Die Erfolgsaussichten bei korrekter Meniskusnaht sind hoch, vorausgesetzt, die Methode liegt in Händen eines erfahrenen Operateurs.

  • Ich habe einen Meniskusriss. Wann kann ich wieder arbeiten?

    Mit Belastung kann üblicherweise am ersten Tag nach der Operation begonnen werden. Je nach Schwellneigung, eigener Konstitution und anfallender Arbeitsbelastung ist von einer Arbeitsfähigkeit nach 1-3 Wochen auszugehen.

Kreuzband

  • Mein Kreuzband ist vor Jahren gerissen. Kann man das jetzt noch operieren?

    Ein Kniegelenk, das aufgrund einer Kreuzbandruptur instabil ist, profitiert immer von einer Stabilisierung. Durch die heute zur Verfügung stehenden arthroskopischen Operationsmethoden kann die Belastung minimiert werden. Mit Kreuzbandersatzplastik kann die Lebensqualtität gesteigert und die Abnutzung bis zur Arthrose gebremst werden. Eine Altersgrenze existiert nicht mehr. Heute wird die Entscheidung zur Kreuzbandersatzplastik vom Aktivitätsniveau bestimmt.

  • Muß man bei gerissenem Kreuzband immer operieren?

    Nein. Zur Führung des Kniegelenkes stehen dem Körper aktive (Muskel) und passive (Bänder, Menisken) Strukturen zur Verfügung. Wenn ein Kreuzband gerissen ist kann es vor allem beim hinteren Kreuzband zu einer stabilen Vernarbung führen. Beim vorderen Kreuzband ist dies nur bei Teilrissen der Fall, bei denen operativ eine neue Narbenbildung induziert wurde. Manchmal genügt auch die Stabilisierung über die Muskulatur. Diese ist in der Regel jedoch nur bei körperlich wenig aktiven Menschen ausreichend. Die "Schrecksekunde" z.B. beim Tritt in ein Loch kann nur eine passive Struktur ausgleichen, bis der Muskel reagieren kann. Bei sportlich aktiven und jungen Menschen sollte der Ersatz der geschädigten Kreuzbandes angestrebt werden, um Spätschäden zu vermeiden.

Knorpel

  • Kann sich Knorpel wieder erholen?

    Knorpel besteht aus Gewebe, das nur sehr wenig mit Nährstoffen versorgt wird. Deshalb sind die Möglichkeiten, selbst "Reparaturen" durchzuführen begrenzt. Es gibt nuör wenig Möglichkeiten, den Knorpel hierbei zu unterstützen. Bei einer Arthroskopie kann Knorpel geglättet werden, um Folgeschäden zu vermindern. Spritzen sorgen für eine verbesserte Gleitfähigkeit des Gelenkes. Eine Regeneration, d.h. Erholung des Knorpels kann mit pulsierender Signaltherapie (PST) erreicht werden.

Schulter

  • Bei mir wurde Kalk in der Schulter festgestellt. Was kann man machen?

    In vielen Fällen kann mit Spritzen in die Schulter die Entzündung um den Kalkherd soweit beruhigt werden, dass die Schmerzen nachlassen. Sollte dies nicht ausreichen, so kann man arthroskopisch (d.h. durch Gelenkspiegelung) den Kalk und entzündetes Gewebe entfernen. Die Schmerzen lassen in der Regel schnell nach. Die Schulter benötigt zur Erholung jedoch mehr Zeit als z.B. das Kniegelenk. Die Beweglichkeit der Schulter läßt sich z.T. auch bessern. Mit der Arthroskopie gibt es inzwischen eine schonende Methode, die Schulter zu behandeln.

  • Ich habe mir die Schulter ausgerenkt. Muss das operiert werden?

    Mit Röntgen, Ultraschall und eventuell Kernspintomographie kann die Schulter sehr genau beurteilt werden. Wenn es bei der Luxation zu einem Abriss der vorderen Knorpelspange (Bankart-Läsion) des Gelenke (labrum glenoidale) kommt, dann ist für die Zukunft mit einer vermehrten Instabilität und weiteren Luxationsereignissen zu rechnen. Die wiederzum führt neben den akuten Schmerzen zu einer vorzeitigen Abnutzung des Gelenkknorpels. In diesen Fällen sollte das Schultergelenk durch eine arthroskopische Refixation des labrum glenoidale stabilisiert werden.

Leistenbruch

  • Was ist ein Leistenbruch ?

    Ein Leistenbruch - in der medizinischen Fachsprache "Hernie" genannt - bildet sich in der Muskulatur der Bauchvorderwand aus. Die Leiste stellt hier, wie z.B. auch die Nabelregion oder die Mittellinie im Oberbauch eine besondere "Schwachstelle" des Menschen dar. Hier treten Hernien gehäuft auf, weil angeboren bereits Lücken bestehen. In der Leiste findet sich die Durchtrittsstelle des Samenstranggebildes beim Mann, so dass bereits eine "natürliche" Öffnung vorhanden ist. Diese Lücke besteht auch bei der Frau, hier ist in vielen Fällen eines der Haltebänder der Gebärmutter oder auch ein Eierstock zu finden. Von einem Bruch spricht man dann, wenn sich hier ein Teil des Bauchfells einstülpt und Gewebe oder sogar Organe der Bauchhöhle hineintreten.

  • Wie entsteht ein Leistenbruch ?

    Eine eigentliche Ursache des Leistenbruches ist nur in Ausnahmefällen auszumachen. Bei Kindern sind Leistenbrüche praktisch immer angeboren, Auch beim Erwachsenen finden sich häufig angeborene Brüche, allerdings kann auch eine Schwäche des Bindegewebes das Entstehen eines Bruches begünstigen. Daneben wird ein erhöhter Druck im Bauchinnenraum, wie z.B. beim chronischen Husten, Pressen bei längerdauernder Verstopfung oder auch eine Schwangerschaft bei der Entstehung von Brüchen vermutet.

  • Wie häufig treten Leistenbrüche auf ?

    Exakte Zahlen liegen hierzu nicht vor. Nach den vorliegenden Erkenntnissen werden pro Jahr in Deutschland rund 200.000 Patienten mit Leistenbrüchen versorgt. Sicher groß ist auch die Dunkelziffer von Patienten, die lange Zeit einen Leistenbruch mit sich "herumtragen" und keine Behandlung vornehmen lassen. Insgesamt geht man davon aus, dass etwa 0.5% der Gesamtbevölkerung pro Jahr einen Leistenbruch entwickelt. Betroffen sind auch heute noch überwiegend Männer, die etwa 8 mal so häufig wie Frauen an Leistenbrüchen erkranken.

  • Welche Beschwerden können auf einen Leistenbruch hinweisen ?

    Das Beschwerdebild ist nicht einheitlich und nicht in jedem Fall auf einen Leistenbruch hindeutend. Die meisten "Bruchpatienten" berichten über ein Druckgefühl oder ein Ziehen in der Leistenregion, das häufig unter Belastung, also z.B. beim Heben, bei der Arbeit oder beim Sport auftritt. Schmerzen in der Leiste alleine sind allerdings nicht beweisend für einen drohenden oder bereits vorhandenen Leistenbruch. Häufig verbergen sich Erkrankungen des Hüftgelenkes oder der Lendenwirbelsäule hinter derartigen Beschwerden. Hier kann nur eine Untersuchung durch einen Arzt Klarheit verschaffen. Fällt allerdings eine Vorwölbung in der Leistenregion oder auch am Hoden auf, die sich im Liegen zurückbildet, ist ein Leistenbuch sehr wahrscheinlich, auch wenn hier keine Beschwerden vorhanden sind.

  • Ist ein Leistenbruch gefährlich ?

    Grundsätzlich ist ein Leistenbruch nicht gefährlich, wenn sich der Inhalt des Bruches ohne Aufwand wieder zurückschieben lässt. Allerdings besteht immer das Risiko der "Einklemmung", d.h. der Inhalt des Bruches kann nicht mehr in die Bauchhöhle zurückgebracht werden. In diesen Fällen treten akut zum Teil stärkste Schmerzen auf, die dann das sofortige Aufsuchen eines Arztes notwendig machen. Falls diese Einklemmung auch lebenswichtige Organe, wie z.B. den Darm betrifft, ist eine sofortige Beseitigung unumgänglich, da ansonsten mit lebensbedrohenden Komplikationen zu rechnen ist.